schon zwei Wochen lang Mama

Inzwischen sind bereits 2 Wochen vergangen seit unser Haruki geboren ist.
Er ist sehr munter und nimmt seit dem Tag nach der Geburt stetig zu. Er hat nur am Tag der Geburt etwas an Gewicht verloren, danach gings stetig bergauf, was sehr selten ist. Normalerweise nehmen vor allem Stillbabies vorerst stark ab bevor sie anfangen an Gewicht zuzulegen da die Milch normalerweise noch nicht ausreicht. Ich habe am 2. Tag auch vorerst Flaeschchen zugefuettert da die Schmerzen beim Stillen so schlimm waren dass ich nicht laenger als ein paar Minuten ausgehalten habe aber nach einem Tag nervigem Zufuettern habe ich mich einfach zusammengerissen und trotz Schmerzen laenger gestillt. Deshalb durfte ich mit dem Zufuettern aufhoeren.
Die Schmerzen kamen scheinbar daher, dass Haruki zu stark genuckelt hat und meine Brustwarzen auch von Haus aus empfindlicher sind da ich eine sehr duenne Haut habe.
Ich benutze jetzt eine Brustwarzencreme von Pigeon, die unter Anderem Lanolin enthaelt. Das pure Lanolinfett vom Krankenhaus hat bei mir allerdings nicht viel geholfen :(
Die neue Creme hilft sehr gut aber trotz richtigem Anlegen habe ich immer noch etwas Schmerzen. Die werden aber laut Hebamme erst vergehen wenn meine Brustwarzen sich an die neue Belastung gewoehnt haben.

Ansonsten laeuft eigentlich alles sehr gut. Haruki ist ein sehr angenehmes Baby und vergleichsweise Pflegeleicht. Er trinkt sehr oft, fast alle 1 einhalb Stunden wenn er wach ist und alle 2-3 Nachts, und macht auch dementsprechend viele Windeln voll aber daran habe ich mich schon laengst gewoehnt.
In der Nacht geht bis aufs Windeln wechseln fast alles im Halbschlaf. Aber beim Wickeln schreit er leider lauthals, was mir ein bisschen schlechtes Gewissen macht, da mein Mann frueh raus muss aber er sagt es mache ihm nichts aus. Ich hoffe nur das stimmt auch.

Der Alltag ist soweit eigentlich schon wieder ziemlich eingekehrt und wir machen einfach so weiter wie bisher. Der Knirps beeintraechtigt uns dabei in keinster Weise.
Tagsueber bin ich weiterhin alleine und der Papa kommt erst um 7 oder 8 nach Hause. Dann wird gegessen, gebadet und zusammen gesessen. Ins Bett gehen wir weiterhin erst um Mitternacht und der Kleine kommt deshalb Gott sei Dank waehrend wir schlafen nur um die 2-3 mal zum Trinken oder Windeln wechseln. Mein Mann steht um 6-7 auf und ich schlafe mit dem Kleinen weiter bis um ca 11.

Ich bin wirklich froh dass wir das Aeffchen haben und habe bis jetzt keine einzige Minute anders gedacht.
Bis vor Kurzem konnte ich mir nicht vorstellen Mama zu sein. Jetzt kann ich mir nicht mehr vorstellen es nicht zu sein.

Von Baby-blues oder Wochenbettdepression bin ich bis jetzt verschont geblieben und ich hoffe auch dass es so bleibt. Ich hatte mich in der Schwangerschaft bereits ausgiebig ueber diese Themen informiert aus Angst, davon betroffen zu sein weil ich sehr oft im Bekannten- und Verwandtenkreis davon gehoert hatte. Soweit hatte ich aber nichts Vergleichbares, nicht einmal einen schlechten Tag seit der Geburt.
Meine Aengste vor Depressionen oder dass ich das Baby vielleicht nicht lieben werde wegen irgendwelchen Hormonverstimmungen waren vor der Geburt echt gross.
Ich bin von Haus aus etwas sensibel und war mir sicher, dass ich davon betroffen sein werde. Ich habe oft genug im Internet nachgelesen wie ich dem vorbeugen kann und was ich machen soll falls es mich echt erwischen sollte.
Aber sofort nach der Geburt war mir klar, dass das nicht der Fall sein wird.
Ich habe vor Freude geweint als ich ihn zum ersten mal gesehen hatte und wusste sofort, dass ich ihm niemals boese sein koennte, egal welche Schmerzen und wieviele schlaflose Naechte ich durchmachen muss.

Es hat bestimmt auch geholfen, dass ich weiss, dass ich Menschen habe, die hinter mir stehen und mir helfen soweit es geht. Wenn es mir zuviel werden wuerde koennte ich immer auf sie zaehlen und allein das Wissen, diese Moeglichkeiten und Unterstuetzung zu haben hat mir viel von der anfaenglichen Angst genommen. Darum rate ich jedem, der sich wie ich Sorgen ueber diese Themen macht, sich Hilfe zu suchen. Wenn auch nur in der Anfangszeit. Es muessen nichtmal Familie oder Freunde sein, es kann auch genauso eine Doula oder jemand vom Amt sein. Es gibt auch fuer alleinstehende Frauen viele Moeglichkeiten zur Unterstuetzung und manchmal reicht allein das Wissen aus, nicht komplett allein dazustehen.

Ich bin sehr gluecklich dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist. Die unerwartete Schwangerschaft, der super Papa, der hinter mir steht auch wenn er selten zu Hause ist und auch die tolle Familie seinerseits.
Haruki hat echt einen super Start ins Leben hingelegt mit vielen Menschen die ihn lieben und sich um ihn kuemmern.
Das ist fuer mich das Wichtigste und ich freue mich sehr fuer ihn.





Rinchan's Welt

Mein Name ist Rin, ich bin 25 Jahre alt und moechte euch in diesem Blog einen kleinen Einblick in mein Leben in Japan geben. Viel Spass beim Stoebern und mehr ueber mich findet ihr bei "About me".

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