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Ja das mit dem Gluecklichsein. Das ist so ne Sache... 

Ihr denkt jetzt bestimmt "warum sollte man denn davor Angst haben?"

Das kann ich euch ganz einfach erklaeren.

Ich bin eigentlich ein ganz optimistischer Mensch. Ich sehe fast immer alles von der positiven Seite und gebe nicht so einfach auf, wenn ich mir ein Ziel gesetzt habe.
Wie bei Vielen ist mein groesstes Ziel aber einfach gluecklich zu sein. 
Und das bin ich. Ich bin gluecklicher als je zuvor und es gibt nichts, das meiner Meinung nach mein Glueck uebertreffen koennte. Ich habe meinen Traum gelebt, eine wunderbare Familie, lebe wo und wie ich es will und lache jeden Tag. 

Eigentlich koennte man sagen alles sei perfekt wenn da nicht dieser Schatten waere.
Dieser eine kleine Schatten ganz tief in meinem Hinterkopf der immer sagt "was wenn...?!".

Der Schatten ist im Gegensatz zu echten Schatten an Sonnentagen kleiner und vergroessert sich bei schlechtem Wetter. 

Genau gesagt also: je schlechter das Wetter, desto groesser der Schatten. 

Denn bei schlechtem Wetter denke ich von Haus aus mehr nach. Darum mag ich schlechtes Wetter nicht sonderlich. 

Der Schatten bewirkt, dass ich viel zu viel nachdenke was waere, wenn diese und jene Situation eintreten wuerde. "Was, waere wenn meinem Kleinen was passiert?" "Was, wenn mein Mann einen Unfall hat bei dem Wetter?" "Was, wenn er mir mal fremdgeht?" "Was, wenn irgendwer kommt und mein Glueck zerstoert?".... 

Diese Angst geht soweit, dass sie mich manchmal regelrecht verrueckt macht.

Ich gehe beispielsweise in einer Menschenmasse spazieren und auf einmal habe ich totale Panik, dass irgendwer irgendwas vorhat. Eine Bombe um uns alle in die Luft zu sprengen, ein Messer um wild um sich zu stechen, eine Waffe.... Diese Angst kommt nicht von ungefaehr, da ich schon 2 mal aehnliches miterleben musste. Eine Messerstecherei in Osaka, wobei ein Paerchen aus dem Nichts angegriffen wurde und der juge Mann erstochen wurde beispielsweise.
Oder die Schlaegerei zwischen Freunden, bei der mein bester Freund sein Leben lassen musste... 

Erst vor ein paar Tagen kam wieder ein Vorfall in den News. Ein Peruaner hatte in Saitama 6 Menschen getoetet. Nicht einfach wild drauf los irgendwo, nein er klingelte bei Fremden, verschaffte sich unter einem Vorwand Zutritt zu ihrem Haus und toetete sie... Ein Ehepaar in dem Einen Haus, eine Mutter und ihre 2 Kinder in einem anderen und zwischendrin noch irgendwo irgendwen.... bis das Massaker aufgedeckt wurde starben also 6 Menschen... 

Er war deprimiert weil er nicht mehr hier in Japan sein wollte sondern zurueck in sein Land. 

Und wieder ging es los in meinem Kopf. "Was, wenn wer kommt und meiner Familie was antut?", "Was wenn hier in der Menschenmenge wer austickt und uns absticht?", "Was, wenn ...."

So geht das immer und immer wieder. 

Oft wird mir gesagt ich solle mehr das Leben geniessen und nicht soviel nachdenken aber es hilft einfach nichts. Egal wie sehr ich mich anstrenge, je mehr schlechtes ich in den News oder im Internet mitbekomme desto mehr verliere ich den Glauben an die Menschheit. Und desto mehr Angst habe ich vorm Gluecklichsein.
Weil wer alles hat kann alles verlieren. 

Je Gluecklicher man ist desto hoeher kommt man vielleicht in der Kurve des Lebens, die irgendwann zwangslaeufig wieder bergab fuehrt. Und das ist meine groesste Angst. Schlimmer als die Angst vorm eigenen Tod. 

Ich habe verdammte Angst, irgendwann ungluecklich zu sein. Ich habe Angst davor wichtige Menschen zu verlieren und ich habe Angst, dass irgendwann alles vorbei ist. 

Ich denke diese Angst kommt teils einfach daher, dass Menschen bestimmte Instinkte in sich verwurzelt haben. Der Instinkt dient wohl dazu nicht unvorsichtig zu werden wenn man sich zu sicher waegt. 

Teils aber vielleicht auch daher, dass ich in meinem Leben bereits sehr viele geliebte Menschen verlieren musste. 

All diese Verluste haben mich schwer gepraegt und schueren diese Angst nur noch mehr. 

Ob diese Angst wohl natuerlich ist?

Hat sie jeder oder bin ich anders als andere?

Kann ein Mensch nicht einfach 100% gluecklich sein ohne Einschraenkungen? 

Wie viel Glueck ist uns vergoennt bevor wir irgendwann wieder leiden muessen?
Stimmt es vielleicht dass da wo Licht ist auch immer ein Schatten sein wird? 

Ich hoffe jedoch dass es weiterhin dabei bleibt. Bei der Angst davor. Und dass diese nicht irgendwann Realitaet wird.